Dieses Jahr fehlen mir die skandinavischen/finnischen Momente ganz besonders. Das liegt daran, dass ich wegen Corona diesen Sommer keine Möglichkeit hatte, dort hin zu gehen. Normalerweise ist der finnische Sommer ein fester Bestandteil meines Jahres, die hellen langen Tage am See, die gemütlichen Nächte im Sommerhaus, Sauna machen, und in der Stadt in den Strandbars ein Glas Wein trinken. Leider konnte das alles diesen Sommer nicht so stattfinden. Früher war das alles so eine Selbstverständlichkeit, und jetzt war es einfach nicht mehr möglich. Ich weiß auch noch nicht genau, ab wann das wieder der Fall sein wird. Mit der kommenden Dunkelheit und Kälte, sind die Nordeuropäer auch ein Meister in Sachen Gemütlichkeit. Je kälter und dunkler es draußen wird, umso mehr macht man es sich drinnen gemütlich, mit Kerzen, Lichtern, Tee, Kaffe und frisch gebackenen Zimtschnecken (auf finnisch: Korvapuusti, auf Schwedisch: Kanelbulle). Das wohl bekannteste Wort dafür ist das dänische "Hygge", das Wort für Gemütlichkeit. Heute ist so ein regnerischer Tag in Deutschland, und irgendwie habe ich so einen richtigen Herbst Blues. Am liebsten würde ich den nächsten Flieger nach Finnland oder Schweden nehmen, mich in eine einsame Waldhütte zurück ziehen, und den ganzen Tag lesen, schreiben, und spazieren gehen. Das ist auch das, was mir so gut tut dort. Die Verbundenheit zur Natur. Es gibt einem so viel Kraft und Energie zurück, wenn man in regelmäßigen Abständen dem überfüllten Deutschland eine Weile den Rücken kehrt. Gerade Finnland - das Land der tausend Seen - fasziniert mich jedes Mal mit seiner Ruhe und der landschaftlichen Schönheit. Man fährt durch die Wälder, hält an irgendeinem kleinen Café mitten im Nirgendwo, trinkt einen (starken!) Kaffee, isst etwas leckeres und genießt den Moment. Gerade in den Dörfern kennen die Menschen keine Hektik. Sie leben im Moment, sie leben in den Tag hinein, ohne Stress und Hektik, so genanntes Slow living. Manchmal fehlt mir das so sehr. Und dann frage ich mich wiederum, ob es denen dort nie langweilig wird. Aber mit diesen "kleinen" Dingen geben sie sich zufrieden, sie sind damit glücklich, und das finde ich wunderschön. Es hat so was wahnsinnig entschleunigendes, und in Deutschland habe ich manchmal das Gefühl, vor Stress gar nicht hinterher zu kommen. Slow living sollte auch hier mehr statt finden - damit würde die Depressionsrate mit Sicherheit auch ein Stücken sinken. Wenn ich dort bin, fühle ich mich irgendwie geerdet, beruhigt, gesund. Sowieso ist die Naturverbundenheit für die mentale Gesundheit absolut notwendig. Die Natur heilt, das tut sie wirklich, durch sie findet man wieder zu sich und kommt zur Ruhe. Da der schöne Norden leider eine Weile noch auf mich warten muss, mache es mir nun gemütlich mit einer Tasse Tee, einem Buch, und frischen Zimtschnecken. Wer von euch war schon mal in Finnland oder Skandinavien? Vorsicht: Finnland gehört nicht zu Skandinavien ;). Ich wünsche euch einen schönen Start in die Woche! Macht es euch gemütlich. 🙂
Okay, Netflix gehört ein bisschen dazu :D. Aber längst nicht nur. Die Lage wird und wird irgendwie nicht besser. Wenige soziale Kontakte, viel allein sein. Für viele stellt das eine richtige Herausforderung dar, denn wie ich fest gestellt habe, haben wirklich viele Menschen auch ein Problem damit, alleine zu sein. Sie wissen nicht, was sie mit sich selbst während einer so langen Zeit anfangen sollen und sehnen sich immer mehr nach Unternehmungen und vielen sozialen Kontakten. Es nicht so, dass mir das nicht fehlen würde. Mir fehlen auch Abende mit Freunden, und vor allem fehlt mir das Reisen.Aber auf der anderen Seite, habe ich das Gefühl, dass ich seit Corona diesen ganzen Stress auch irgendwie mal raus lassen darf. Es fühlt sich auf wundersame Art und Weise für mich auch etwas befreiend an, gerade niemanden treffen zu müssen und richtig viel schlafen zu können. Viel Zeit für mich zu haben. Ich war wirklich erschöpft. Ich genieße die Zeit alleine sogar größtenteils und erfreue mich daran, den Tag komplett so gestalten zu können wie ich es möchte, neben der Arbeit. Und vor allem Schlaf...Ich weiß nicht, ich fühle mich, als hätte ich die letzten 10 Jahre zu wenig geschlafen. Momentan lege ich mich abends ins Bett und bin innerhalb von 30 Sekunden im Tiefschlag, gefühlt. Ich schlafe 8 bis 9 Stunden durch, und wache erholt auf. Als würde mein Körper sich alles zurückholen wollen. Ich freue mich sogar tagsüber schon darauf, dass ich abends endlich wieder schlafen kann 😀 Es tut mir so unfassbar gut. Die Situation ist doof wie sie ist, keine Frage, aber ich versuche das Beste draus zu machen. Deshalb habe ich für euch meine Top 10 zusammen geschrieben, womit ich mir die Zeit so vertreibe 🙂 . 1. Täglich spazieren gehen. Mache es zu deinem festen Tagesbestandteil. Ich zum Beispiel habe das Wandern für mich entdeckt und freue mich mittlerweile schon jedes Wochenende auf neue Routen 😀 (und glaubt mir, ich habe wandern bisher immer gehasst...) Eignet sich auch perfekt um nebenbei ein Hörbuch anzuhören. 2. Neue Rezepte ausprobieren / backen. Auch davon war ich nie ein sonderlich großer Fan. Gut, kochen tue ich immer noch nicht gerne, aber jetzt wo es draußen kalt und ungemütlich ist, bekomme ich doch immer mehr Lust zu backen, obwohl ich wirklich keine leidenschaftliche Bäckerin bin. Es gibt so viele leckere Sachen, die man ausprobieren kann. Meine Favoriten im Herbst: Apple Crumble und Zimtschnecken 😉 Vor allem duftet die Wohnung danach auch so schön herrlich! 3. Kreativ werden - was kannst du gut? In einer Phase wie Corona ist es besonders wichtig, nicht vor Netflix zu versinken. Oder sich in Zoom Meetings mit Freunden zu BEtrinken. Natürlich kann man das mal machen, aber für die meisten von uns wurde das ja leider schon zur Everyday - Routine. Nutze doch die Zeit lieber mal, um kreativ zu werden. Was kannst du gut? Was macht dir Spaß? Fotografieren, Singen, Instrument spielen, Zeichnen, Kochen, Schreiben, Videos bearbeiten, etc.? Schwirrt dir vielleicht sogar schon seit längerem eine Idee im Kopf, die du eigentlich schon vor 2 Jahren umsetzen wolltest? Eigentlich hat da doch jeder so diese eine Sachen, die ihm schon länger im Hinterkopf schwirrt und nicht verschwinden will. Oder du hast etwas, was dir Spaß macht, wofür du dir aber nie so wirklich Zeit genommen hast. Los gehts! Ich zum Beispiel nutze die Corona Zeit intensiv für meinen Blog und meinen Podcast und fotografiere viel. Bei allen drei Sachen kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und mich ausprobieren. 4. Ein heißes Bad nehmen. Entspannen. An kalten Tagen wie jetzt kann ich davon gar nicht genug bekommen. Sich einfach in ein heißes Bad legen mit einem guten Buch und abschalten. Wirkt Wunder! 5. Mehr lesen. Die meisten Menschen lesen zu wenig. Lest mehr, bildet euch fort! Es gibt so viele tolle Bücher zu interessanten Themen. Manchmal darf es bei mir aber auch ein spannender Krimi sein :). 6. Home Workouts machen. Die Fitness Studios haben zu? Kein Problem. Es gibt genügend Home Workouts, die man zu Hause machen kann. Ich habe mir von einer Personal Trainerin einen Plan zusammen stellen lassen, der es wirklich in sich hat :D. Aber es hilft wirklich, um ausgeglichen zu bleiben. Sich regelmäßig auszupowern tut gut. 7. Es sich zu Hause gemütlich machen und alten Krempel ausmisten. Die kalten Novembertage laden ja nur so dazu ein, es sich zu Hause richtig schick zu machen. Wenn das bei dir noch nicht der Fall ist, dann los gehts. Denn durch Corona müssen wir viel Zeit zu Hause verbringen, und deshalb sollten wir diesen Ort definitiv in eine ultimative Wohlfühl- Oase verwandeln! Dazu gehört auch, sich von dem ganzen Gerümpel zu verabschieden. Wie viel Zeug steht in deiner Wohnung rum, was du eigentlich gar nicht mehr brauchst? Weg damit, schaff Platz für Neues. Und dann mach es dir richtig gemütlich. Kauf dir neue Deko, neue Sachen, zünde Kerzen an, und mach es dir weihnachtlich und gemütlich. 8. Einfach mal Chillen. Entschleunigen. Viel Schlafen. Es genießen. Wir sind immer ständig auf Achse. Einfach mal nichts tun und sein ist auch okay. 9. Meditieren, Yoga machen. Morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafen gehen. Hilft der inneren Balance. 10. Filme schauen. Darf natürlich trotz allem nicht fehlen. Gemütliche Filmabende! 🙂 Ich stehe momentan total auf den üblichen Weihnachts- Romanzen- Haufen 😀 , aber wohl klar dass da jeder seine Präferenzen hat ;).
Komischerweise haben mir jetzt schon zwei Leute in der letzten Zeit den Vorschlag gemacht, ich sollte doch mal einen Beitrag darüber machen, welche Songs mich durch das Leben begleitet haben. Durch die guten und durch die schlechten Zeiten. Die Idee fande ich eigentlich sehr cool, und da heute die zweite Person das sogar vorgeschlagen hat, kommt dieser Beitrag hier für euch! Musik heilt. Musik gibt Freude und Liebe. Durch Musik fühlt man wieder, sie erreicht das Herz, sowohl in Tiefen als auch in Höhen. Durch sie hat man Erinnerungen, für immer und ewig. Es geht los, chronologisch sortiert. 1. Mein Number One Kindheits- Song: Big Big world von Emilia. Was habe ich dieses Lied geliebt. Obwohl ich noch kein Englisch konnte, habe ich es immer mitgesungen :D. Am meisten erinnert es mich an die Ski- Ferien, die ich jedes Jahr mit meiner Familie in der Schweiz machte. Es erinnert mich an die Zeiten, in denen alles noch gut war. An den Duft der heißen Ovomaltine im Hotel, an die Pisten, an das Malbuch, das ich immer dabei hatte. An die Straßen in Davos. Daran, dass ich mit meinen Eltern und einer dicken Decke in der Pferdekutsche saß. An unseren Hund Barney, der in der Ecke im Hotelzimmer schnarchte und mein Bruder nachts ein Kissen sanft auf ihn warf, damit er endlich aufhört zu schnarchen wie ein Monster :D. Eine Zeit, in der alles noch in Ordnung war. 2. Everybody (Backtstreets Back) von den Backstreet Boys. Egal in welchem Urlaub wir waren, wenn im Mini Club eine Show geplant wurde, wollte ich ganz vorne dabei sein. Zu diesem Lied trat ich mit meiner Gruppe auf, in einem silbernen Glitzerkleid und knallrotem Lippenstift, 6 Jahre alt :D. Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen. Ich stand vorne in der Mitte auf der Bühne, vor einem großen Publikum und wollte gar nicht mehr runter. Ich glaube, das ist meine schönste Kindheitserinnerung. 3. Welcome to my truth von Anastacia. Als die Probleme mit meinen Eltern los gingen, habe ich immer und immer wieder das Musikvideo dazu angeschaut. Ich konnte mich so gut mit dem diesem Mädchen identifizieren, es hat sich angefühlt als wär ich sie. Das Video hat mich immer ermutigt: Es gab noch ein anderes kleines Mädchen, das sich so fühlte. Und diese erwachsene, starke Frau in dem Video, das würde eines Tages ich sein. 4. Fireflies von Owl City Mein High School Austausch in Ohio mit 15. Hauspartys, Sleepovers, mein erstes Date hahaha, mein erster Crush haha. Ein Amerikaner. Niagarafälle. Shoppingtouren. High School. Konzerte. Bagels und Kaffee. Und eine wirklich liebe Gastfamilie! 5. Misery Business von Paramore. Die Phase, in der ich anfing zu rebellieren. Ich war gerade aus Amerika zurück. Meine Eltern trieben mich in den Wahnsinn, ich fing an zu trinken, auszurasten, Dinge kaputt zu machen. 6. Breath me von Sia. Der Tiefpunkt meines Lebens. Ich stand 1-2 Jahre vor dem Abitur, stürzte immer tiefer in die Depression. Ich kämpfte mich jeden Tag zur Schule, das Stück Blei in meinem Brustkorb wurde immer schwerer und schwerer. Dieses Lied drückte alle die Schwäche, all die Trauer, und all die Zerbrechlichkeit aus, die ich damals empfand und spürte. All die Taubheit. 7. Learning to breath von Stanfour. Vor und in der Klinik mein Lied. Ich wollte wieder lernen zu atmen, lernen zu leben. Wie geht leben? Konnte ich es wieder lernen? Aber ich hatte diese Therapeutin an meiner Seite. Es fühlte sich jeden Tag so an, als würde sie imaginär meine Hand halten. Sie ging mit mir da durch. Eine klasse Therapeutin. Ich war nicht allein. 8. Wishing you well von Stanfour. Der Moment, als meine Mutter mich in die Klinik brachte. Sie kämpfte mit den Tränen als sie mich zurück ließ, als der Fahrstuhl sich schloss. Ich konnte sehen, es tat ihr Leid. Sie litt unendlich. Ich ging ins Zimmer und schlief sofort ein. 9. Tennis Court von Lorde. Wir sind jetzt in der Zeit nach der Klinik. Ich sitze mit einer Freundin, die ich in Südafrika kennen gelernt habe (und immer noch engen Kontakt habe) auf dem Rücksitz in einem riesigen weißen Range Rover mit zwei Südafrikanern und fahren durch die Morgensonne hinauf auf den Signal Hill. Wir sind betrunken, lachen, sind glücklich. In dem Momenten lebten wir einfach, wir waren jung, wir genossen es, und uns war alles scheiß egal. 10. Magic von Coldplay Ich fahre mit dem Auto durch Kapstadt. Das Jahre neigt sich dem Ende. Ich fange zum ersten Mal in meinem Leben an, zur "Ruhe" zu kommen. Ich fühle mich ziemlich gut. Entspannt. Erholt. Ich sehe diese wunderschöne Stadt vor mir in der Abendsonne. 11. Geronimo von Sheppard. Ich bin zurück aus Kapstadt und habe an der Uni angefangen. Und obwohl ich dort nicht lange bleiben wollte, habe ich mich verliebt und bleibe doch. Dieses Lied erinnert mich daran, wie das alles mit uns anfing. Meine erste lange Beziehung. 12. Dont you need someone von RedOne. Auslandssemester in Schweden, Växjö. Ein paar Jahre später. Eine unfassbar schöne Zeit, und wenn ich daran zurück denke, geht mein Herz auf. Die Menschen, die Partys, die Natur, das Leben, der Campus. Das Lied kam auf jeder Party und alle sangen mit. 13. Ein Affe und ein Pferd von K.I.Z. 😀 Das Lied von meinem besten Freund von mir in Schweden. Mit ihm zusammen ging es ins Auslandssemester. Und wir stellten eine Menge Scheiße an. 14. Kids von One Republic. Nach dem Auslandssemester trafen meine beste Freundin Nina und ich uns in Stockholm am Flughafen. Ich hatte mich gerade von meinem Freund getrennt. Der Roadtrip ging los, durch Schweden und Dänemark zurück bis nach Hamburg. Das Lied ist unser Lied, und wir hörten es ständig im Auto. 15. Heaven is place on earth von Belinda Carlisle. Glücksgefühle pur. Wie ich mit meinen Freunden "Vappu" in Helsinki verbringe, es am Meer rappelvoll ist, alle mit weißen Kapitänsmützen, und wir trinken und singen (siehe Bild oben). 16. Rich Love von One Republic. Ich ging spontan über die Semesterferien nach Gotland als Sommer Au Pair. Quasi das "schwedische Sylt". In diesem Jahr war das Glück komplett auf meiner Seite, ich konnte es gar nicht glauben. Ich hatte mein eigenes Häuschen am Meer. Ich traf mehrmals die schwedische Königsfamilie, weil meine Au Pair Familie mit ihnen sehr eng befreundet war. Ich hatte die schönste Sommerromanze mit einem Schweden, die man sich hätte vorstellen können. Wie aus einem Buch haha. Es passte auf jeder Ebene - doch Gefühle waren bei beiden nicht im Spiel. Das machte das alles so entspannt. 6 Wochen auf der Insel, danach setzten wir unsere Zeit noch für 3 weitere Wochen in Stockholm fort. Es war der mit Abstand schönste Sommer meines Lebens. Keiner wird ihn je toppen können. So frei, so unbeschwert. Kaffee und Zimtschnecken, Rave Partys im Wald, lange Sommernächte, Sundowner, essen gehen, Partys, Strand, Sonne, Picknicks, Sauna, Beach Club, Wein. 17. I can't fall in love without you von Zara Larsson. Meine Mutter feierte ihren 60. in Helsinki. Minus 25 Grad an diesem Januartag. Es ist eiskalt, die Luft knackt schon, es ist sonnig, keine Wolke am Himmel. Ich fahre sie durch die Stadt, während sie Champagner trinkt :D. Es war so witzig! Sie war glücklich. An diesem Abend, als meine Mutter schlafen ging, ging ich mit einer Freundin noch in eine Bar und lernte jemanden kennen. Ich war wie schockverliebt. Etwas später erzählte er mir, er hat Frau und Kind. Ich weiß gar nicht warum, aber es war so ein Schock für mich. Ich mochte ihn richtig, dabei war er doch sowieso ein ganzes Stück älter. Als ich wieder in Deutschland war, rief er mich jeden einzelnen Tag mehrmals per Facetime an. Viele viele Wochen...Im Auto vor der Arbeit, vor dem Eishockey, nach dem Eishockey, und und und. Nach mehreren Wochen beendeten wir das, als seine Frau erneut schwanger war. Aber irgendwie zerbrach es ein bisschen mein Herz. Er schreibt mir bis heute noch. 18. Boom von Tiesto. Ein paar Monate später lernte ich meinen Freund kennen. Er hört dieses Lied ständig rauf und runter (was im Nachhinein wirklich nicht für ihn spricht :D). Wir fuhren ständig mit der Vespa in Hamburg herum und es war eine wirklich schöne Zeit. Obwohl das Lied echt der letzte Scheiß ist, sorry :D. 19. Supernova von Sanni (ein finnisches Lied). Ich fahre mit meiner Mutter in Finnland in ihrem Auto durch die sommerliche Wälderlandschaft und beobachte sie vom Beifahrersitz. Und ich spüre unendliche Liebe zu ihr, ihr hellblondes Haar spiegelt sich in der Abendsonne. Ich bin erstaunt, wie schön ein Mensch sein kann. Und ich bin dankbar, dass sie mir Finnland geschenkt hat. Dass sie mir das finnische Leben geschenkt hat. Dass ich wegen ihr all das hier erleben darf. 20. Whatever it takes von Imagine Dragons. Der schlimmste Liebeskummer meines Lebens. Ich fühle mich nur noch krank. Ich schreie in meiner Wohnung und weine stundenlang, so dass ich glaube, dass das ganze Haus wochenlang keine Ruhe hatte. 21. Love Myself von Hailee Steinfeeld. Das Lied habe ich auch immer mit meiner besten Freundin Nina gehört. Auf unseren Roadtripts, rauf und runter. Es war mit die schönste Zeit in meinem Leben. Roadtrip durch Skandinavien, Raodtrip durch Italien. Keine Grenzen, Freiheit, Freundschaft. Lachen, weinen, streiten. Es war immer alles mit dabei. Aber kaum eine Person in meinem Leben, die ich so sehr liebe.
Es ist der 1. Dezember! Und es schneit!! Weihnachtlicher könnte es nicht sein. Passend dazu habe ich euch eine Playlist mit meinen Lieblings Weihnachtsliedern erstellt, "my favourite Christmas Songs". Hört gerne rein :). 1. Mein absoluter Favorit seit letztem Jahr ist glaube ich Time for a change von Robbie Williams. Es hat etwas so hoffnungsvolles und träumerisches. Ich liebe es! 2. Baby it's cold outside von Michael Bublé und Idina Menzel. Erinnert mich immer an ein Musical, und da ich Musicals und generell alles was mit Bühne zu tun hat liebe, liebe ich es :). 3. Fairytale of New York von The Pogues und Kirsty MacColl. Die einen hassen es, die anderen lieben es. Es klingt so schön von Herzen betrunken und ehrlich :D. 4. All I want for Christmas is you von Mariah Carey. Jaaa ich weiß, wir haben es alle schon tot gehört, aber es bringt immer Stimmung in die Bude! 5. Wonderful Dream von Melanie Thornton. Erinnert mich immer an meine Kindheit, habe es immer mit meinem Bruder gehört. Und auf einmal kam im Fernsehen, dass sie bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Als wär es gestern gewesen. Wir saßen vor dem Fernseher und waren geschockt, weil wir dieses Lied liebten. 6. Do they know it's Christmas von Band Aid. 7. It's beginning to look a lot like Christmas von Michael Bublé. 8. Last Christmas von Wham! Auch schon tot gehört, aber ich mag es haha. 9. Santa Tell me von Ariana Grande. Ich bin wirklich kein Ariana Grande Fan. Aber das Lied mag ich! 10. It's the most wonderful time of the year von Andy Williams. Einfach Kult! 11. Have yourself a merry little Christmas von Daniela Andrade. 12. The perfect Christmas, auch von Daniela Andrade.
Der 6. Dezember! Unabhängigkeitstag! Am 6. Dezember 1917 wurde Finnland von Russland unabhänig, und seit dem trägt dieser Tag in Finnland große Bedeutung. Dieses Jahr war alles etwas anders. Das erste Jahr, indem ich nicht nach Finnland reisen konnte. Ich habe zwar die finnische Staatsbürgerschaft, aber wenn man von dort zurück kommt, muss man wieder erst einmal 2 Wochen in Quarantäne. Super nervig...Und zeitlich für mich insgesamt alles kaum machbar. Diese heutige Gelegenheit habe ich dazu genutzt, um mein aller erstes Vlog Video auf Youtube zu veröffentlichen, in dem ich mit euch ein paar schöne Finnland Erinnerungen teile. Leider habe ich nicht mehr allzu viele Videos auf meinem Laptop, da ich immer ziemlich faul war, alle Aufnahmen von meinem Handy auf meinen Laptop zu schieben. Das wird sich aber in Zukunft ändern, denn ich habe gemerkt, wie sehr mir das Spaß macht, so ein Video zu erstellen! In Zukunft wird es also mehr davon geben :). Den Link zum Video findet ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=i6g_RqCXAeo Zusätzlich habe ich mir überlegt, euch einmal aufzulisten, was ich an Finnland so sehr liebe. Alle, die Finnland schon gut kennen, werden sich mit den meisten Aufzählungen bestimmt identifizieren können, für alle anderen: Ihr solltet wirklich einmal in dieses bezaubernde Land fliegen: 1. Die wunderschöne Landschaft2. Die Ruhe ( Wenn man aus Deutschland dort hin geht, fällt einem sofort auf, wie ruhig es dort ist...)3. Das Mökki - Leben4. Den eiskalten verschneiten Winter5. Den sehr hellen Sommer6. Die Sauna7. Das Essen 7. Die Sisu - Mentalität! (Kampfgeist, Beharrlichkeit) 8. Der Kaffee!9. Die Bars 😀10. Vappu ( der 1. Mai )11. Finnisches Design ( z.B. Iittala oder Arabia)12. Die Karaoke Tradition 13. Santa Claus!14. Lappland (obwohl ich dort noch nie gewesen bin...leider)15. Eishockey16. Eishockey Spieler 😀 17. Helsinki und die Lage am Wasser18. Mittsommer (die hellste und längste Nacht des Jahres)19. Die Gemütlichkeit im Winter 20. Die Geheimsprache, mit der wir Finnen uns unterhalten können, denn Finnisch versteht nun wirklich keiner....haha21. Die Architektur der Stadt Helsinki22. Die Mentalität der Finnen (bodenständig, ehrlich, direkt) 23. Die reine, klare, frische Luft Das waren mal so die wichtigsten Dinge, die mir spontan einfallen. Finnland war für mich schon immer genauso Heimat wie Deutschland und wird es auch immer bleiben. Mit Finnland verbinde ich so viel. Ganz besonders meine frühesten Kindheitserinnerungen. Jede Sommerferien. Wie ich mit meinem Opa im Garten auf der Hollywood Schaukel saß. An seine starken Hände und seine edle Kleidung. An den Duft meiner Oma, wenn sie mich mit ihren 10 goldenen Halsketten umarmt hat (immer sehr adrett angezogen die gute Dame 😀 ). Wie ich schon als kleines Mädchen in die Sauna bin und im See schwimmen war. Wie ich mit meinen Großeltern in der Sauna war. Wie ich im Schnee einen Schneemann baute. Wie wir Weihnachten dort feierten. Wie ich als 14 Jährige sauer war, dass ich abends nicht in die Bars durfte weil die Kontrollen so streng waren und ich einfach wieder nach Deutschland wollte haha. Wie ich mit meinen Eltern über den Markt gelaufen bin, Beeren gegessen habe und auf das Meer geschaut habe. Wie ich im tiefsten Winter mitten im Schneesturm am Telefon mit meinem Freund Schluss machte, ungeplant. Wie ich noch ewig in der eisigen Kälte herum stand, auf den Supermarkt gegenüber starrte und der Schnee mir um die Ohren peitschte. Sommerliche abendliche Nächte, die ich trinkend mit Freunden bis tief in die (helle) Nacht am Wasser saß. Vappu feiern mit meinen engsten Freunden. Ein traumhafter Sommerabend in Tammisaari. Der schlimmste Kater meines Lebens. Lange Nächte in Bars. Schneewanderungen, Trauer, Freude, Ups and Downs, dort war alles mit dabei. Und so lange mit Corona noch keine Normalität in das alltägliche Leben zurück gekehrt ist, müssen wir die Zeit eben umso mehr nutzen, um uns an die schönen Zeiten und Moment zu erinnern. Ich wünsche euch allen einen schönen Nikolaustag! 🙂
Manchmal habe ich das Gefühl, ich ersticke. So wie heute. Dieses erdrückende Gefühl rollt von allen Seiten an und wieder habe ich das Gefühl, dass Menschen mich in eine Schublade rein pressen wollen, in die ich gar nicht hin gehöre. Woche für Woche, Monat für Monat. Ist es komisch, wenn man sich im Leben zu all dem nicht hingezogen fühlt, was die meisten anderen machen? So wie die meisten anderen leben? Ich möchte das gar nicht. Und irgendwie scheint es mir so, als könnten die meisten Menschen das nicht nachvollziehen. Ich möchte keinen Job, von dem ich jeden Tag von 9 bis 6 meine Zeit tot sitze. Ich möchte nicht für einen idiotischen Chef arbeiten. Ich will generell für niemanden arbeiten, außer für mich selbst. Ich möchte es einfach nicht. Ich könnte, aber ich will nicht. Ich will hart arbeiten, aber nur für mich, für niemanden anders. Und genau das mache ich eigentlich gerade auch. Ich arbeite jeden Tag von morgens bis abends für mich selbst. Alles in meinem Körper wehrt sich dagegen, mich auf eine Stelle zu bewerben. Weil die allermeisten Stellen mich so gut wie gar nicht interessieren. Ich möchte auch momentan niemanden kennen lernen. Es ist so, als würde mein inneres Ich aus allen Ecken und Enden schreien: Bleibt mir fern. Ich will es momentan einfach nicht. Ich habe schlicht und einfach überhaupt gar keine Lust, jemanden kennen zu lernen. Seit Monaten bin ich gut im Ausreden erfinden, wieso es nicht geht mich zu treffen, wobei ich seit vielen Wochen da auch ehrlich geworden bin: Ich möchte es momentan nicht, ich habe schlicht und einfach keine Lust. Aber selbst da habe ich das Gefühl, dass das nicht akzeptiert wird. Es wird so lange weiter Kontakt gehalten, muss ich wohl oder übel eines Tages Ja sagen muss? Oder wie? Ich möchte einfach in Ruhe mein Ding machen. Schule, Studium, erster Job, durchschnittliches (oder in den meisten Fällen eher schlechtes) Gehalt, Überbelastungen, durchschnittliche Beziehungen, der sonntägliche Kaffee bei den Eltern oder Geschwistern oder sonst wo, das möchte ich alles nicht. 28 Tage Urlaub im Jahr, an denen du tun kannst was du willst?? In nur 28 Tagen im Jahr??? Ich möchte schreiben, ich möchte kreativ sein, ich will was erleben, ich will Geschichten, ich will mehr. Ja, ich will eigentlich hauptsächlich mehr. Ich habe mich selbst schon mal gefragt, ob ich vielleicht einfach nur sensationsgeil bin. Wenn ich so zurückblicke, war bei mir immer etwas los. Es ist immer etwas spannendes passiert, immer Action und das habe ich mir selbst genauso zurecht gelegt. Die Leute haben mich oft beneidet um meine Erlebnisse, es war Entertainment pur. Damit es ja nie langweilig wird. Denn ich hasse Langeweile, und ich hasse durchschnittlichen Alltag. Die meisten Menschen hören das nicht gerne, und dann hört man sowas wie " Naja, ich glaube, du hast vielleicht etwas unrealistische Vorstellungen. An irgendeinem Punkt muss man nun mal ankommen." Warum muss ich das denn? Wer sagt, dass ich das muss? Und in wessen Kopf sind sie unrealisitsch? Also in meinem nicht. Die meisten Menschen denken auch, ich hätte noch kein konkretes Ziel. So ganz genau habe ich es auch nicht, das stimmt. Aber ziemlich genau, ich sage es nur keinem. Warum auch? Und warum nerven ständige alle Menschen und fragen nach? Wenn ich Sonntags bei meinem Bruder bin, weiß ich immer genau, was mein Alptraum von einem Leben wäre: Wenn ich sonntags in einer schwäbischen kleinen Siedlung um den Block laufen gehe mit meinem Hund, meinem Mann und meinem Kind, und jedem Nachbarn Hallo sagen muss und oberflächlichen Small Talk halten muss. Kein Bock. Jeden Sonntag dasselbe. Für ihn ist es genau das richtige, und das ist auch völlig okay und in Ordnung. Aber für mich ist es eben nicht das Richtige. Ich könnte das nie. JEDEN Sonntag dieser gleiche trostlose Ausblick auf die kleine Siedlung, die immer gleichen Gesichter, es schnürt mir schon beim Anblick die Kehle zu. Es ist nicht meins. Ich meine damit nicht, dass ich immer Action brauche, auf keinen Fall. Aber sowas möchte ich eben nicht. Nein Danke. Das Leben muss mehr zu bieten haben. Und ich werde so lange weiter machen, bis ich da angekommen bin, wo ich hin will, und wenn es 500 Umwege bedeutet. Ob ich irgendwann Kinder will? Auf jeden Fall. Ob ich eine tolle Beziehung will? Klar. Aber nicht so. Nicht unter diesen Bedingungen, und nicht jetzt. Nicht unter den Bedingungen, eine durchschnittliche Beziehung zu führen, wie es die allermeisten da draußen machen, und nicht unter den Bedingungen, einen durchschnittlichen (negativen) Job da draußen zu machen, weil mir sonst nichts besseres im Leben einfällt. Das ist nicht meine Vorstellung vom Leben, auch wenn sie für andere zu abstrakt und unrealistisch zu sein scheinen.
Von heute auf morgen „Ein Kühlschrank ist das beste Beispiel dafür, dass innere Werte wichtiger sind, als äußere.“- und jeder von euch würde mir wahrscheinlich zustimmen, dass es auch in Bezug auf Aussehen und Charakter so ist – ganz egal ob Partner/in, Freund/in oder Familie – was einen Menschen schönmacht, das ist seine Persönlichkeit. Das Gute daran ist, dass man an seinen inneren Werten arbeiten kann und man sich aus freien Stücken dafür entscheidet, wer man sein möchte. Mit dem Aussehen verhält sich das leider nicht ganz so einfach – Schönheits-OP’s und Friseurbesuche jetzt mal außen vorgelassen – muss man sich doch mehr oder weniger mit dem zufriedengeben, was einem die elterlichen Gene zur Verfügung gestellt haben. Aber was ist, wenn man sich äußerlich von heute auf morgen so sehr verändert, dass sich dadurch auch die inneren Werte verändern? Und nein damit meine ich keinen Pickel, der sich mal eben über Nacht auf die Nase einnistet 😉 An dieser Stelle möchte ich die Zeit kurz um ein paar Jahre zurückdrehen. Denn für all diejenigen, die mich nicht kennen oder denen es noch nicht aufgefallen ist, ich habe an jeder Hand „nur“ 4 wundervolle Finger anstatt 5. Viele haben mich in meiner Kindheit und Jugend deswegen gemobbt: „Du hässliches 4-Finger Kind“, „Du 4-Finger Monster“, „Du bist doch nicht normal“ waren Sätze die zu meinem Alltag gehörten. Und auch wenn mich die körperliche Komponente heute in keinerlei Hinsicht einschränkt, so könnt ihr euch sicherlich denken, was das psychisch mit einem Kind macht. Wenn mir heute nochmal so jemand gegenübertreten würde, ignoriere ich das gekonnt – Menschen die einem nicht gut tun sollte man einfach unkommentiert aus seinem Leben streichen. Und eins kann ich euch sagen – wenn ich will, kann ich den Mittelfinger mithilfe eines Handschuhs trotzdem zeigen 😉. Zurück zum 16.12.2015 – der Tag an dem sich für mich alles verändert hat. Ich war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt und auf das was mich an diesem Tag erwartete, war ich mit keiner Faser meines Körpers vorbereitet. Was eigentlich als eine Brustverkleinerung geplant war, bei der aus einer BH Größe Doppel D, und der damit einhergehenden körperlichen Belastung, ein wunderschönes C Körpchen werden sollte, endete mit – nichts. Ja genau, nichts. Denn weil während der OP festgestellt wurde, dass ich einen sehr großen Tumor in meiner Brust hatte, der von heute auf morgen bösartig sein konnte, wurde mir meine Brust an diesem Tag komplett abgenommen. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als wäre es gestern gewesen, wie ich meine Augen öffnete und an mir heruntergesehen habe. Es war hell, sehr hell. Als würde mir direkt mit einer Lampe ins Gesicht geblendet werden. Und ich fing an zu weinen, einfach zu weinen. Es vergingen Tage, sogar Wochen bis ich überhaupt bereit war mich im Spiegel anzusehen und die Situation – wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde – zu akzeptieren. Ich rede hier bewusst von „der Situation“ und nicht von meinem Körper, denn um an diesen Punkt zu gelangen, stand noch ein langer Weg vor mir. Im ersten Augenblick wusste ich erstmal gar nicht wen ich da überhaupt im Spiegelbild sehe. Ich hatte Tränen in den Augen, musste weinen und wusste nicht wohin mit meinen Emotionen. Mein Oberkörper war zu dem Zeitpunkt noch komplett verbunden, also konnte ich noch nicht sehen, wie es darunter aussah. Aber allein der Anblick war ein unbeschreiblicher Schmerz. Danach habe ich mich auch erstmal nicht wieder so angesehen. Ich habe einfach versucht alles auszublenden und mich vor meiner Familie was meine Gefühle anging komplett verschlossen. Genau das war zu diesem Zeitpunkt ein großer Fehler, aber das kam erst noch auf mich zu. Für das darauffolgende halbe Jahr war ich zunächst einmal Zuhause und für die kommenden Wochen hieß es erstmal – aushalten, durchhalten, durchziehen. Als ich zur ersten Nachuntersuchung ins Krankenhaus musste, war mir so schlecht, dass ich mich fast übergeben musste. Das Warten bis endlich mein Name aufgerufen wurde, fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Jetzt war es soweit – ich würde mich das erste Mal ohne Verband sehen. Und mir fehlten die Worte als ich mich so gesehen habe. Es war ein ganz komisches Gefühl. Beschreiben kann ich die meisten der Gefühle nicht, aber eines spürte ich ganz stark, die Angst mich so „verändert“ in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ihr erinnert euch an dieser Stelle vielleicht an die „4-Finger-Geschichte“. Das Gefühl angeguckt zu werden oder das über mich gesprochen wird, war mir (leider) bereits bekannt und dass sich die Szenen aus der Vergangenheit wiederholen machte mir Angst. Aber anders als damals entschied ich mich dafür, der Situation diesmal anders zu begegnen – mir anders zu begegnen. Ich entschied mich z.B. weiterhin ins gleiche Fitnessstudio zu gehen, auch wenn ich das Geglotzte manchmal nicht mehr ausgehalten habe und ich wieder nach Hause gefahren bin. Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt von diesen Personen einfach gewünscht direkt angesprochen zu werden und gefragt zu werden was passiert sei, aber die Menschen gucken lieber, reden lieber und erfinden irgendwelche Geschichten. Das sind aber genau diejenigen die ihr eigenes Leben zu langweilig finden.Es gibt Dinge im Leben, die einfach passieren, ohne darauf vorbereitet zu sein. Auch wenn man sich äußerlich zum vorerst augenscheinlich negativen verändert, die Kunst ist es, damit umgehen zu können und es anzunehmen. So entwickelt sich die Persönlichkeit wieder von ganz allein und das Selbstbewusstsein gewinnt enorm an Stärke. Mit meiner Geschichte möchte ich anderen zeigen, dass das Leben weitergeht. War es schwer für mich mein neues Ich anzunehmen? Ja. Habe ich an mir und meiner Liebe zu mir selbst gezweifelt? Ja, definitiv. Aber heute weiß ich, dass ich gut so bin, wie ich bin – ganz egal ob mit großer oder kleiner Brust – denn was wirklich zählt ist das Herz, das darunterliegt. Ein Guter Freund meinte damals zu mir „Ach Elena, immerhin hast du einen Arsch in der Hose“. Genau diesen Humor sollte man für sich selbst beibehalten. Man sollte – und das ist eines der wichtigsten Dinge im Leben – über sich selbst lachen können. Ich mache mittlerweile so viele Witze über meine Hände oder auch über meine Oberweite. „Auf einen Finger mehr oder weniger kommts auch nicht mehr drauf an“ oder „Lieber kleine Brüste als große Brüste – Meine stehen immer“ ..so viel dazu. Eure Elena
Diese Woche gab es von mir etwas weniger zu hören. Das liegt daran, dass ich unglaublich viel organisatorische Sachen zu tun hatte und gerade so viel zu erledigen ist, dass ich gar nicht weiß wo ich anfangen und aufhören soll. Zu meinem Blog, Podcast und Youtube kam diese Woche ein unglaublich tolles und spannendes neues Projekt hinzu, von dem ihr kommende Woche erfahren werdet, aber noch bleibt es geheim! Aber all das, und zusätzlich noch meine "normale" Arbeit, halten mich echt gefühlt 24 Stunden am Tag beschäftigt. Und kommenden Mittwoch ist es auch wieder so weit: Der zweite Lockdown steht uns bevor. Diese Weihnachten werden schon wirklich komisch... anders. Der ganze Dezember war anders: keine Weihnachtsmärkte, kein Glühweintrinken, kein gar nichts. Man konnte die Vorweihnachtszeit gar nicht so richtig genießen, obwohl ich wirklich versucht habe, alleine das beste draus zu machen. Ich hoffe wirklich, dass nächstes Jahr um diese Zeit wieder alles normal sein wird. Aber für dieses Jahr heißt es, wir müssen uns es selbst gemütlich machen. Und ich muss sagen, so eine gewisse Einsamkeit bringt der Lockdown im Winter schon mit sich. Anders als damals im Frühling. Ich bin zwar nicht wirklich einsam, weil ich rund um die Uhr beschäftigt bin. Aber wenn die Stille dann erst mal eingekehrt ist, dann ist es doch etwas komisch. Manchmal schimmert diese Melancholie dann so durch, wenn auch nur für einen Moment. Als wäre ich in einer ganz anderen Zeit. Als würde das, was ich die letzten Jahre so erlebt habe, schon 30 Jahre zurück liegen. Wenn diese Einsamkeit gelegentlich auftaucht, dann mache ich es mir zu Hause so gemütlich wie möglich, mache mir eine heiße Tasse Tee oder Kakao, stelle überall Kerzen auf und schaue mir Weihnachtsfilme an. Gott sei Dank bin ich kein Mensch, der sich sich schnell einsam fühlt, und ich spreche hier nur von einzelnen Momenten, die auftauchen. Ich kann damit auch ganz gut umgehen. Trotzdem glaube ich, dass es vielen da draußen schlimmer geht. Dass viele bestimmt wirklich unter dieser Einsamkeit leiden. Ich weiß zum Beispiel, dass es für meine Mutter sehr schlimm ist, die aber seit dem Sommer in Finnland ist. Glücklicherweise ist die Lage dort aber auch eine etwas andere, als hier. Aber bedeutet Einsamkeit, dass man sich nur einsam fühlt, wenn man alleine ist? Genauso kenne ich zumindest das Gefühl, einsam zu sein, obwohl Menschen um mich herum sind. Einsamkeit muss nicht zwangsläufig soziale Isolation sein. Sie ist genauso möglich, wenn man unter Menschen ist. Tatsächlich habe ich mich eher manchmal einsam gefühlt, wenn ich unter Menschen war, oder mit meiner Familie zusammen war. Wenn ich räumlich alleine bin, bedeutet das für mich nicht unbedingt Einsamkeit. Aber wenn sie mal da ist, ist das Gefühl ekelig. Es fühlt sich kalt und roh an, bei mir verbunden mit einer Panik. Aber das Gefühl hatte ich jetzt während des Lockdowns auf diese Art und Weise Gott sei Dank noch nicht. Aber es ist okay, sich einsam zu fühlen, und es ist auch nichts schlimmes dabei, das auszusprechen. Im Folgenden habe ich euch meine Lieblingsweihnachtsfilme zusammen gelistet, die mir über die kalten, dunklen und isolierten Tage helfen. 1. Tatsächliche Liebe (ich kann schon mitreden, aber ich liebe ihn!)2. Liebe braucht keine Ferien3. Kevin allein zu Haus4. Kevin allein in New York5. Last Christmas (mit Emilia Clarke)6. Bad Moms 27. Happy New Year (ist zwar kein Weihnachtsfilm, passt aber trotzdem) Und leider hört es da schon auf 😀 . Die meisten anderen finde ich nämlich doof! Aus irgendeinem Grund mag ich nicht mal Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, den ja alle so lieben. 🙂 Wenn ihr euch einsam fühlt, dann lasst das Gefühl raus. Schreibt, hört Musik, schaut Filme, tut irgendwas, um euren Emotionen freien Lauf zu lassen - denn das hilft. Tatsächlich hilft bei mir auch eine Runde backen, weil dann alles so gemütlich duftet! 😉 Oder lesen, weil ich mich dann ganz dort hineinversetzen kann. Und auch wenn man telefonieren oder sykpen kann, dieser körperliche Kontakt fehlt. Und das ist was anderes. Die digitale Welt ersetzt eben die körperliche Nähe nicht, und genau das lässt uns vielleicht einsam fühlen.
Leute, ich bin begeistert! Gestern habe ich in den sozialen Medien einen kleinen Aufruf gestartet zu dem Thema Einsamkeit. Ich wollte von euch wissen: 1. Wie fühlt sich Einsamkeit für euch körperlich an?2. Was versteht ihr unter Einsamkeit? 3. Und in welchen Situationen wart ihr vielleicht besonders einsam? Was ist eure Geschichte? Es kam erstaunlich viel Reaktion darauf. Es scheint wirklich ein Thema zu sein, mit dem alle gelegentlich im Leben vertraut waren oder sind. Besonders jetzt zu Corona und Lockdown Zeiten haben wir wenig soziale Kontakte, leben größtenteils sozial isoliert. Natürlich können wir online Kontakt haben, aber das ist nicht dasselbe, und die körperliche Nähe fehlt. Es ist ein natürliches menschliches Bedürfnis. Wir brauchen vertraute Menschen und Wärme um uns herum. Und momentan werden wir in diesem Grundbedürfnis, so nenne ich es mal, gedrosselt. Ein Moment, in dem ich neulich gemerkt habe, wie einsam alles ist, war tatsächlich der simple Moment, als ich meinen Müll raus gebracht habe. Es war so mucksmäuschenstill. Zu still. Anders still als sonst....Wie ausgestorben. Und ein Moment, in dem ich mich gefragt habe: Ist da eigentlich jemand? Was passiert hier? Aber es ich euch sagen möchte, ist: Es ist in Ordnung, wenn wir sagen, dass wir uns einsam fühlen. Ich denke gerade in dieser schwierigen Zeit fühlen sich vielleicht viele einsam. Und wenn nicht jetzt, dann hat sich garantiert jeder einzelne von uns zu irgendeinem Zeitpunkt in seinem Leben mal einsam gefühlt. Einsamkeit geht an keinem vorbei, irgendwann besucht sie jeden. Was ist also diese Einsamkeit, was bedeutet sie für uns? Ein paar eurer Antworten zu der Frage, was bedeutet Einsamkeit für euch? Nichts oder wenig in Realität miteinander teilen können. Alleine alles bewältigen zu müssen. Einsamkeit bedeutet für mich, sich alleine zu fühlen obwohl man unter Menschen ist. Einsamkeit ist fehlende Nähe von einem lieben Menschen.Wenn niemand an einen denkt. Einsam ist, wenn man keine Freunde mehr zum Sprechen hat. Der Verlust von Nähe, emotional und körperlich.Trangst (so traurig zu sein, dass die Trauer Angst macht). In hellen Momenten niemanden haben mit dem man lachen kann. Niemanden zu haben, mit dem man Freude teilen kann. Wenn man niemanden hat, zu dem man gehen kann.Keinen da zu haben, wenn es einem schlecht geht. Wie fühlt sich Einsamkeit für euch körperlich an? Müde Augen und Herzschmerz.Leer.Kalt, abweisend, feindlich. Leer und so ein ziehen im Herzen. Eiskalt.Kalt und leer. So eine innere Leere und ein hohles Gefühl im Bauch.Einengend. Dunkel und leer. Kälte und Leere von innen.Kälte, als würde ich frieren. Panik aus Ausweglosigkeit. Leere und Kälte. In welchen Situationen wart ihr besonders einsam? (hier habe ich erst drei Geschichten, da ich vorhin erst den Aufruf gestartet habe, ich warte noch einmal an und sammel die Geschichten dann hier). Schreibt mir! Denn jeder, der seine Geschichte teilt, gibt den anderen Das Gefühl, etwas weniger einsam zu sein. 🙂 Selbst wenn ihr momentan nicht einsam seid, wäre es super, wenn ihr eine Geschichte teilt, in der ihr mal einsam wart.
Wow, was für ein Jahr. Ein schwieriges Jahr, das ist nicht zu leugnen. Es wäre gelogen zu sagen, dass es keine Herausforderung für mich darstellte, aber so geht es wahrscheinlich vielen. Corona machte mir durch all meine Pläne einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich würde ich jetzt schon seit dem Sommer im Ausland sein. Ein Jahr, das mich an meine Grenzen brachte. Ein Jahr, in dem ich zum ersten Mal in meinem Leben ernsthaft befürchtete, obdachlos zu werden. Als Menschen, von denen ich gedacht hatte, sie seien für mich da, nicht da waren. Zudem aber gleichzeitig gewisse andere Menschen mir bewiesen, dass sie immer für mich da sind. Menschen, von denen ich dachte, ich kann mich wirklich immer auf sie verlassen, brachen mir weg und ließen mich im Stich. Aber andere fingen mich auf. Mein Bruder, mein Vater, und meine engsten Freundinnen. Mein Bruder, dessen Tür immer offen stand, als ich nicht mehr wusste wohin. Der wochenlang keinen Cent von mir nahm, als ich im Frühjahr während des Lockdowns kein Einkommen hatte. Als mein Auto voll mit Sachen war, weil Corona mir nicht erlaubte, meine Pläne durchzuführen. Als ich alles gekündigt hatte, bevor Corona los ging, und alle Pläne durchkreuzt worden waren. Mein Vater, der mir half, wo es nur ging. Der mir dieses Jahr endgültig bewies, dass er alles in seiner Macht stehende tun würde, wenn es um seine drei Kinder ging. In Momenten, in denen ich dachte, es gäbe keinen Ausweg mehr, war er der Funken, der mir zeigte, wohin ich gehen zu habe. Der mit einer stärkenden Hand hinter mir stand und es niemals zulassen würde, dass ich falle. Es entstand eine ganz neue Verbindung zu ihm, die ich so nicht kannte. Jahrelang war unsere Beziehung nicht die beste gewesen. Aber dieses Jahr hatte sich etwas verändert. Dieses Jahr, als ich manchmal das Gefühl hatte, vor Verzweiflung zu zerbrechen. Beziehungen können sich manchmal also wirklich noch ändern, auch noch spät. Auch wenn man sagt, dass Menschen sich ab einen gewissen Alter nicht mehr ändern werden. Ich glaube, mein Vater hat von 63- 65 die größte Entwicklung hingelegt. Vielleicht aber nicht nur er. Meine beste Freundin, die mich mit all meinen Schwächen kennt und es manchmal ziemlich schwer mit mir hatte, trotzdem aber immer da war. Mit der ich auch ein paar mal aneinander geraten war, aber unsere Wege trotzdem immer wieder zueinander fanden. Ich denke, Freundschaft bedeutet nicht, dass immer alles rosig ist und man sich durchgehend blendend versteht. Es bedeutet, nach allen Hürden und Schwierigkeiten trotzdem immer zueinander zu stehen und sich zu unterstützen, egal was kommt. Sie zeigte mir, was wahre Freundschaft ist. Eine andere Freundin, die seit der Schule immer da ist. Die mich mit all meinem Vorhaben unterstützt, und niemals an mir zweifelt. Die ehrlich ist, wenn sie zweifelt, aber immer pusht. Ein Jahr, in dem ich auch vielleicht endlich mal etwas zur Ruhe kam, wenn auch langsam. In dem ich es gelegentlich schaffte, meine Rastlosigkeit abzulegen. Nachdem ich die Jahre zuvor so viel unterwegs und aktiv war, dass die Menschen mich schon fragten, wie ich das denn alles packen würde. Und wie ich anfing, die Erschöpfung immer mehr und mehr zu spüren. Ein Jahr, in dem ich etwas Großartiges startete, und zwar in dem ich mit meinem Podcast und Blog anfing, mein Herz zu öffnen. In dem ich mir alles von der Seele sprach und schrieb. Endlich erlaubte ich mir, die Zeit für diese kreativen Sachen zu nehmen, all meine Erlebnisse darin zu verarbeiten. Am 1. Januar fing ich mit dem Podcast an, mit dem Blog im Sommer, und heute, am 19. Dezember, liebe ich es noch genauso wie am 1. Januar. Ich habe etwas gefunden, dass ich liebe. In dieser Arbeit hier geht mein Herz auf. Ich liebe es zu schreiben, zu fotografieren, und ich liebe es, mich in meinem Podcast mit Menschen auszutauschen. Apropos Menschen. Trotz Corona lernte ich ziemlich einzigartige Leute kennen. Durch meinen Podcast vergrößerte sich mein Netzwerk. Ich hatte spannende Gespräche und bekam berührende Geschichten zu hören. Und ich merkte immer wieder, was ich liebe: Menschen. Menschen und ihre Geschichten. Ich begriff, was für einzigartige Dinge jeder zu erzählen hat. Was jeder einzelne Mensch mitbringt. Ich begriff außerdem, endlich von Vorurteilen loszulassen. Denn jedes Mal, wenn ich sie hatte, gab das Leben mir eine kleine Ohrfeige und belehrte mich eines besseren. Jedes Mal, wenn ich ein Vorurteil hatte, wurde ich überrascht und es war, als würde das Leben zu mir sprechen: "Wie oft noch? Hör doch auf damit, du siehst ja, dass sie nie stimmen." An dieser Stelle kann ich nur weiter geben: Seid vorsichtig. Die Menschen, denen gegenüber ihr vielleicht die größten Vorurteile habt, werden sich ziemlich wahrscheinlich als größte Unterstützung und Überraschung herausstellen. Außerdem fing ich an, YouTube Videos zu machen! Wenn auch bisher nur eins 😀 haha. Aber hey, das war erst vor 2 Wochen. Aber ich merkte, dass es mir unglaublich Spaß macht, solche Videos zu machen und zu schneiden. Ihr dürfte euch also auf etwas freuen! Zudem war ich nie so der Naturliebhaber. Ich weiß nicht, es begeisterte mich nie. Ich weiß nicht ob es das Alter ist oder was auch immer: Dieses Jahr lernte ich, Natur zu lieben. Ich fing sogar an regelmäßig zu wandern. Hätte mir vor drei Jahren jemand gesagt, dass ich irgendwann freiwillig wandern würde, hätte ich der Person den Vogel gezeigt. ICH UND WANDERN? Ich hasste wandern. Als ich noch in der Schule war, machten wir jede Herbstferien mit der Familie Wanderurlaub im Schwarzwald. Ich habe es gehasst. Ich freute mich immer auf den Spa Bereich und das gute Abendessen im Hotel, das war meine Motivation. Aber ich hasste Wandern. Jetzt liebe ich es und es gibt nichts entspannenderes für mich. Tja, auch das kann sich also wohl schnell ändern. Und gegen Ende des Jahres wurde ich auch noch Teil eines zweiten Podcasts: Air Crash. Und es macht mir so unglaublich viel Spaß! Zusammen mit Sebastian erklären und analysieren wir die bekanntesten Flugunfälle. Obwohl zu dem jetzigen Zeitpunkt erst drei Folgen online sind, haben wir schon sehr viel Feedback, Reaktionen und unglaublich viele Downloads bekommen, das freut uns sehr! Dieses Jahr war für mich ein Jahr voller menschlicher Überraschungen, menschlicher Enttäuschungen, tollen Herzensprojekten, tollen Begegnungen und Gesprächen und überraschender zwischenmenschlicher Veränderungen.
Weihnachten kommt näher, nur noch drei Tage! Aus diesem Anlass habe ich mir diesen Blog Beitrag vorgenommen. Wie sieht es bei euch um das Thema Weihnachten aus? Was verbindet ihr mit Weihnachten und vor allem: Mögt ihr Weihnachten? Freut ihr euch den ganzen November und Dezember drauf oder ist es für euch eher eine "Pflichtveranstaltung"? An der ihr zu eurer Familie geht, weil man es halt eben so macht und es mehr Gewohnheit und Pflicht ist. Oder genießt ihr es wirklich, diese besinnlichen Tage mit eurer Familie zu verbringen? Ich selbst mag Weihnachten eigentlich sehr. Auch wenn ich es nicht direkt mit "Familienfest" verbinde. Trotzdem liebe ich die gesamte Vorweihnachtszeit, die Beleuchtungen draußen, alles ist so schön gemacht, und im besten Fall natürlich mit Weihnachtsmärkten etc., was dieses Jahr ja nun leider ausgefallen ist. Irgendwie herrscht immer so eine schöne Stimmung und eine Gemütlichkeit. Es ist bei uns schon seit mehreren Jahren so, dass die Familie nicht mehr "zusammen sitzt" an Weihnachten, aber das ist auch völlig in Ordnung. Die letzten Jahre war ich an Weihnachten immer in Finnland bei meiner Mutter oder Tante, und es wurde eher "größer" gefeiert, was auch sehr schön war. Aber dieses Jahr fliege ich nun aufgrund von Corona auch nicht nach Finnland, sondern bin seit langem mal wieder hier in Deutschland. Habt ihr Weihnachten eigentlich schon mal alleine verbracht? Wäre das für euch in Ordnung? Ich habe mir die Frage selbst dieses Jahr gestellt. Und eigentlich war die Antwort bisher für mich immer klar: Ich kann es nicht. Ich fände es viel zu einsam. Aber dieses Jahr würde ich glaube ich zum ersten Mal sagen: Ich könnte es. Durch die soziale Isolation ist man es ja schon fast gewöhnt, alleine zu sein und ich habe gelernt, mir diese Zeiten trotzdem schön zu gestalten. Trotzdem werde ich Heiligabend dieses Jahr meinem Bruder verbringen. Aber wäre es auch in Ordnung, allen Familienfesten "abzusagen" (auch unter NICHT Corona Umständen)? Und sich selbst einen gemütlichen Tag zu machen? Würdet ihr das bevorzugen? Würdet ihr euch "trauen" eurer Familie abzusagen? Oder würdet ihr das gar nicht wollen? Und vor allem: Wie verbringt ihr dieses Jahr Weihnachten zu Corona Zeiten? Kommentiert gerne unter meinem letzten Insta Post und schickt mir Nachrichten, ich freu mich!
Winter solstice is here. Felt like writing this one in English. Today it is the 21st of december 2020, the darkest day of the year. The days are long and dark. Especially in the northern countries this time of the year is tough. It is nearly dark all the time - and you really have to take care of your mental health. Cause we need sunlight, we want to see sunlight. In case there is snow, this helps a little to make everything brighter. It actually helps quite much. But then if not, we find ourselves in a dark hole that never seems to find an ending. In Germany this might not be super hard, but hard enough, but in places like Finland it is. But then on the other side, if we think about it, there is a lot of magic in all of this. The time of the year when the sun is asleep somewhere behind the horizon. But it is the darkness that we need to be able to see the light. The darker it gets, the brighter the stars are going to shine. If you want to reach for the stars, you first need a lot of darkness around. There is no way to see the beauty of shining stars without having seen the darkness before. So wherever you wanna go, whatever your goal is, and in case you might find yourself now in a dark phase, always remember this. You need darkness. We need darkness. The darker it is, the brighter the stars are going to shine. Winter solstice gives us the chance to realize this and mentally to go inside ourselves. Gives us time to rest, to feel, to find back to our inner strength and magic. To remind us that each and everyone of us is unique and wonderful like every single star is.
So, here we are. Year 2020 is over. And most of the people I know are not a big fan of New Years Eves, I must say. Because they say they always feel the pressure to have a "special evening". So this year nobody needs to feel the pressure because you cannot do anything haha. We have to be at home by 8 pm because of Lockdown. It is my first New Years Eve ever that I will spend alone. Until last year I couldn't have imagined of spending New Years Eve alone! But tomorrow it will be the first time. Well, I will be at my dads place for dinner. But I will leave before 8 pm because I have to be home by then because of Lockdown. I always thought I would feel so lonely, but for now it actually feels okay for the first time. Maybe because this year we learned to be alone. Maybe it is also because I learned how to create and spend time by my own. But at the same time, New Years Eve is a great and magical moment and it is special, at least in my eyes. It is a little like putting everything on on Reset. A restart. A new beginning. To not keep stressing about the same stuff and people that stressed you until now. It is the perfect moment to start something new and to change your Mindset. I know - most of you will say now " Yeah that's what I'm telling myself every New years Eve." But what about actually doing it? Last New Years Eve for example, I promised myself to start a Podcast and Blog. I started the Podcast on the first of January, all alone, in my dads apartment at 10 in the morning, with no Equipment. Because I knew - if I will not start on the first of January, I will start never! And I am sure I wouldn't have started until today. The Blog I started in summer, because I knew that I wanted to make writing a bigger part of my life, because I love it so much. And I am active with both until today. It is where I put all my heart in. And then december gave me another chance to do what I love, and i started a second podcast with someone, which I also love doing in addition. And it means so much to me, if I receive messages from people, that I have helped them with what I do. It is the best gift ever. And I have started something else at the end of this year, but this is still going to stay my secret. But what I want to say is: don't talk. Start. And the start is always the most difficult part, doesn't matter what you do. The starting part is already the part where most of the people fail. A few of them start - but most of them will not continue. After you have started there will be Ups and Downs. With the first Down, most of the people quit. I also had days when I thought ok fuck it - I will become a housewife and bake shit all day - because thats easy 😀 . Days when I really wanted to quit. Because it felt just so exhausting. But then I made a few days break and I continued again, and it was totally worth it. So whatever comes, if you love it, continue, ALWAYS. If you dont like it, then you can quit. Because you shouldn't spend time doing stuff you don't like, at least not a long time. People will tell you it is not possible to always do what you love - but let me tell you: it is bullshit. 2020 was a challenge for all of us. It was different, it was hard. I was moving 4 times. The fourth time will actually be tomorrow haha. I had huge financial worries because of Corona. All my plans broke down because of Corona. I got into fights with a few close people. I had to break contact with some of them , because they just were not good for me. Because they gave me bad energy and negativity, every single time. After telling them a few times, I had to break the contact, because of course, they wouldn't change. But I will always have the choice who I want to be surrounded by and which people I do not need on my way. Some people of who I thought that they will always be there for me were not there when I needed them the most this year. I was hurt a lot. I woke up in the middle of the night because of worries and pain. But I kept on going, because I realized that I have other people who will always stand behind me, no matter what. There ARE people that will always stand behind me. Stay away from people who hold you back, who bring you down and have negative energy - even if it might be someone of your family. That is the hardest part. But if you need it, it is okay. It is only you who can decide what to do with your life. If you want to change it, change it. If you have dreams, start to fullfill them. If hard times are coming now and then, and they will come to everyone, keep going. Take breaks, but keep going. Because if you keep going, one day, it will be worth it. One day you will see all the beauty that will come into your life as a gift that you didn't give up on your dreams. Me myself I am also not there yet where I want to be. But I know, that I am on the right way, I can feel it, and I dont have any doubts. If I have made it the first year, I will also make it the next 5 years. Until my dreams are fullfilled. The funny thing is, that a few people this year told me " wow, I wouldn't have liked to be you this year. Your life is a struggle at the moment." Then I just smile. But secretly I think, from the outside my life at the moment doesnt seem to be the best - because I dont have a boyfriend and because I have several jobs and I was moving 4 times - so it seems that my life doesn't have a "safe" balance. This scares most of the people and make them judge, and it is not the "perfect" life i am living - for them. And yes this year was hard, BUT: I was happier than the years before. Because I started doing what I love- finally. I did quit a job that I hated, with not knowing whats coming. And hell yes that was challenging - but I was happier. Because I did spend much more time for things that I love like writing, Podcasts, sports, and especially much more time for myself, which I never took enough. That is the part people don't see. And besides that: I don't want an average life, I have never wanted it. The problem is just, that an average life is easier. Thats why people have it. An average life is so easy. But if you don't want it, like me, you have to be prepared to get shit out of your way, break contact to people, deal with loss, get hurt, and learn to solve stuff alone. Use the magic of New Years Eve. Let go of the worries of 2020. Make a list what you want to achieve and put it somewhere, where you can see it every single day. If you will get tired, make a break. And then keep on going with new energy. But never let go of your dreams - because this is what most people do. I wish you a happy new year, never lose believe in yourself and remember: You will only be able to reach for the stars with a lot of darkness around. You need darkness to see the light. Have a lovely year 2021 and let's make the best out of it.
Nach 10 Tagen melde ich mich nun auch wieder zurück. Es war etwas stiller um mich, da ich umgezogen bin und irgendwie viel Zeit für mich gebraucht habe. Ich hatte keine Lust zu schreiben, und hatte ein paar mal gedacht: Aber eigentlich sollte ich doch/müsste ich doch...Und dann dachte ich: Nein, ich muss gar nichts. Wenn ich keine Lust habe, habe ich jetzt eben eine Weile keine Lust und zwinge mich nicht dazu. Und die Pause hat mir gut getan 🙂 Ich war viel draußen, habe viel Sport gemacht und war faul. Ich habe viel Netflix geschaut und auch das habe ich mal gebraucht. Ich habe jede Nacht 9 Stunden tief durchgeschlafen, und auch das musste mal sein. Manchmal braucht der Körper eben mehr Schlaf und Ruhe, manchmal weniger. Und momentan merke ich einfach, dass mein Körper das braucht. Ich war viel joggen und viel in der Natur. Gestern habe ich mir zum ersten Mal eine richtig lange Wanderung vorgenommen, und damit meinen persönlichen Rekord geknackt. In dem letzten Jahr hatte ich Wandern irgendwie für mich neu entdeckt, was komisch ist, da ich es nie wirklich mochte :D. Um ehrlich zu sein, habe ich es immer gehasst und fand es tot langweilig. Mit der Familie haben wir früher in den Herbstferien immer Wanderurlaub im Schwarzwald gemacht, und ich mochte es nie, weil wir jeden Tag wandern waren und ich es einfach sooo langweilig fand. So richtig mögen tue ich es erst seit letztem Jahr. Die Strecken wurden immer länger und länger und gestern bin ich zum ersten Mal knapp 25 Kilometer gelaufen. Alleine. Und es tat so gut. Dass ich alleine gelaufen bin lag zum Einen daran, dass ich keinen gefunden habe, der eine so lange Strecke mit mir laufen würde, und zum anderen mag ich es aber auch, meine Ruhe zu haben. Mit einem Hörbuch alleine zu sein oder gar nichts zu hören. Die ersten 20km gingen gut, aber ab dann wurde es langsam wirklich hart, anstrengend und schmerzhaft. Trotzdem, obwohl ich am Abend fertig war, habe ich folgendes fest gestellt: 1. Ich war glücklich. Ich fühlte mich tatsächlich bisschen so als hätte man mir Aufputschmittel gegeben. Ich war seltsamerweise wirklich glücklich. 2. Ich hatte das Gefühl, eine neue Herausforderung erreicht zu haben. Ein neues Ziel. Setz dir immer höher Ziele. Ich fand das gibt unglaublich viel Motivation auch für andere Ziele im Leben und im Alltag. 3. Ich habe mich körperlich großartig gefühlt. Richtig fit und ausgepowert. 4. Ich habe mich danach "wach im Kopf" gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass ich viel klarer denken kann. Deutlich klarer sogar. Und ich bin jemand, der wirklich öfter mal starke Konzentrationsschwierigkeiten hat. 5. Durch die Natur hatte ich das Gefühl, wurde eine Verbindung zwischen Innen und Außen hergestellt. Und ich begriff, dass ich so etwas viel öfter machen muss. Auch alleine ist das gar kein Problem finde ich. Ich habe zwei Stunden lang ein Hörbuch gehört, aber danach die restlichen 3 Stunden nichts. Und das kann ich eigentlich nur ganz schwer. Aber es war kein Problem. Also raus mit euch 🙂
Vor zwei Tagen hatte mein Vater mir eine Fotokiste geschenkt. Er hatte die Bilder der letzten 30 Jahre ausgemistet und für jedes seiner 3 Kinder ein Kiste mit Fotos gemacht. Ich nahm diese Kiste mit zu mir nach Hause und schon alleine der Weg vom Auto zu meiner Wohnung mit der Kiste unter meinem Arm war irgendwie ein besonderes Gefühl. Als würde ich gerade eine wertvolle Schatzkiste mit dem gesamten Inhalt meines bisherigen Lebens tragen. Alles was ich erlebt habe, alles was ich bin und war. Zu Hause angekommen ging ich die Fotos durch, auch wenn es wirklich sehr viele waren. Aber es war, als würde ich nochmal auf mein bisheriges Leben zurück blicken. Wo war ich überall? Was habe ich schon alles so erlebt? Sehe ich auf den Bildern glücklich aus oder eher nicht? Und da musste ich auch schmunzeln. Auf den allermeisten Bildern erkannte ich Gesichtsausdrücke und Charaktereigenschaften, die mich auch heute noch zeichnen. Ich war auf allen Fotos lebendig, aufgeweckt, strahlend, aber auch frech und herausfordernd. Ich lachte nahezu auf allen Fotos, machte irgendeinen Unsinn, alberte herum oder schaute frech und so, als würde ich etwas im Schilde führen. Aber genau das bin ich, damals und heute. Ich war immer frech, ich machte immer gerne Unsinn und ich teste gerne, wie weit ich bei Menschen gehen kann. Ich fand Langeweile und Regeln schon im Kindergarten doof und habe sie missachtet. Ich bin von dort abgehauen und wollte mal schauen, was es sonst noch so gibt in der Gegend. Ich hatte schon immer meinen eigenen Kopf. Ich verstand auch nie, wieso sich die anderen Kindern an die Regeln hielten, ich konnte das nie nachvollziehen. Ich fand es immer befremdlich, wenn ein Kind zu mir sagte " Ich muss um 18 Uhr zu Hause sein sonst krieg ich Ärger". Ich weiß noch wie ich mir damals schon dachte: " Na und? Und dann? Geh doch einfach nicht oder ruf an du kommst später." Irgendwie hatte das für mich nie so eine Bedeutung. Aber ich hatte das Gefühl, dass das Durchschauen dieser ganzen Fotos mir nochmal veranschaulichte, wer ich innerlich wirklich bin. WIE ich bin. Und ich mochte das, was ich sah. Ich sah ein aufgewecktes kleines fröhliches Mädchen, das Unsinn machte, herum alberte, rum tobte, offensichtlich Lust auf das Leben hatte und sich auf fast allen Bildern kaputt lachte. Das schien ich zu sein. Während meine Geschwister ganz anders rüber kamen auf dem Foto. Den verschmitzten und frechen Blick hatte mein Bruder zwar auch, aber er war viel ruhiger auf den Fotos. Schüchterner. Im Hintergrund. Obwohl er älter war. Auf vielen Fotos stand ich auf der Bühne, war verkleidet, oder präsentierte mich sonst irgendwie. Ich fand Aufmerksamkeit schon immer toll, ohne dass ich jetzt unbedingt immer im Mittelpunkt stehen muss, das meine ich nicht. Aber ich mochte es als Kind, das weiß ich noch, wenn ich eine Show abziehen durfte und mich 200 Menschen dabei ansahen. Es gab für mich nichts schöneres als vor Menschen aufzutreten. Und obwohl es Phasen in meinem Leben gab, wo von diesem Mädchen nichts mehr übrig zu sein schien, bin ich der festen Überzeugung, dass ich genau das ich bin. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich Aufmerksamkeit nicht mag. So war es schon immer und so ist es heute auch noch. Wie gesagt, nicht in dem Sinne dass ich immer im Mittelpunkt stehen muss, das meine ich nicht. Aber es war nie mein Ding, mich irgendwie zu verstecken. Ich hatte schon immer das Bedürfnis mich irgendwie zu präsentieren. Die Fotos weckten in mir Gefühle von Dankbarkeit, Freude und erinnerten mich an Schmerz. Aber kein aktiver Schmerz mehr, sondern vergangener Schmerz. Schmerz, der mal da war, aber den ich verarbeitet habe. Ich war für vieles dankbar, was ich auf den Fotos sah. Ich war immer aktiv und gesund. Ich hatte und habe bis heute keine körperlichen Beschwerden, mir tut nichts weh, es geht mir gut (bis auf ein paar gebrochene Rippen in der Jugend, als ich hinfiel). Ich war dankbar für die zwei Sprachen, die ich parallel lernen durfte. Ich war dankbar, dass Finnland schon von klein auf mein zweites zu Hause war. Fotos von mir im tiefsten Schnee, der höher war als ich, Fotos von mir auf dem See am Sommerhaus in den langen hellen Abenden. Ich war dankbar, dass mir zwei Kulturen mitgegeben wurden. Ich war dankbar für all die schönen Orte, die ich als Kind schon sehen durfte. Fuerteventura, Kreta, Mallorca, Finnland, viele Orte in Italien, Österreich, Schweiz, Ostsee, Nordsee, und und und. Für die schönen Klamotten, die meine Mutter mir als Kind angezogen hat und ich nie wie der letzte Esel rumlief. Für meine älteren Geschwister, die mir viel beibrachten. Darüber, dass es uns finanziell nie an etwas fehlte. Darüber, dass ich einen Austausch an der High School machen konnte, über andere Schüleraustausche, dass ich immer viele Freunde hatte und schöne Kindergeburtstage feiern konnte. Ich war/bin sehr dankbar über meine damalige beste Freundin Laura, die mich meine ganze Kindheit begleitete. Mit der ich Woche für Woche und Monat für Monat und Jahr für Jahr die witzigsten und unsinnigsten Sachen anstellte, und wir zusammen Tänze einstudierten und sie vorführten. Wie wir uns zusammen schminkten und verkleideten. Überhaupt eine so coole und tolle Freundschaft während der gesamten Kindheit erleben zu dürfen, denn das hatte mit Sicherheit auch nicht jeder. Über zwei liebevolle Eltern, die ihr bestes taten, immer für uns da zu sein. Über unseren großen Garten, in dem wir ohne Ende spielen konnten. Über meine Mutter die immer so gut gebacken hat, dass das ganze Haus schön duftete. Allen in allem durfte ich unglaublich viel erleben. Ich musste nie finanzielle Not leiden und mir wurde wahnsinnig viel ermöglicht, auch ganz besonderes was Auslandsaufenthalte anging. Natürlich darf man all das nie vergessen und man sollte dankbar dafür sein. Gerade jetzt während Corona hilft es einem wirklich finde ich, sich nochmal wirklich bewusst zu machen, wie viel Schönes man schon erleben durfte. Ich durfte ein Auslandsjahr in Kapstadt machen und ich durfte in Schweden studieren. Ich feierte richtig gute Partys, lernte wahnsinnig tolle Menschen kennen und verreiste ganz oft spontan mit Freunden. Und Gott sei Dank habe ich all das auch getan, und nie nur geredet. Dafür bin ich mir selbst unglaublich dankbar. Und dass ich die Freunde hatte, die das auch immer sofort mit machten. Es tat wirklich gut, all die Fotos noch einmal durchzuschauen und sich in Erinnerung zu rufen, wer man eigentlich ist und war, denn ich bin der Überzeugung, dass sich das schon in der Kindheit zeigt, welche Eigenschaften wir in uns haben und was für ein Wesen wir sind. Und ich mochte das kleine Mädchen, das ich dort sah.
Prolog Ich sitze in meinem Auto und beobachte das Haus. Drinnen brennt Licht. Nette Hütte hat er sich da gemietet. Er war wirklich in einem Tempo über die Insel geflitzt, so dass ich wirklich Probleme hatte ihm hinterher zu kommen. Ich wage nicht einmal dran zu denken, dass ich ihn verloren hätte. Das hätte wirklich eine Katastrophe bedeutet. Ich habe es ja schon immer gewusst, dass dieser Tag kommen wird. Aber nicht so, nicht hier, nicht jetzt. Aber gut, man kann sich im Leben eben nicht immer alles aussuchen. Ich kann es immer noch nicht glauben. Neun Jahre. Neun Gott verdammte Jahre habe ich auf diesen Moment gewartet, ihn mir immer und immer wieder im Kopf ausgemalt wie ich handeln würde. Ich wusste dieser Tag würde kommen, ich war immer davon überzeugt gewesen, denn die Welt war klein. Es musste so kommen. Irgendwann würde ich ihn wieder sehen. Nur hatte ich mir das ganze Szenario irgendwie etwas anders vorgestellt. Ich hätte nicht gedacht, dass ich diesen Mord in schicker Abendkleidung auf dieser luxuriös eleganten Insel begehen muss. Das war nun wirklich nicht mein Plan. Aber das Schicksal wollte es wohl offensichtlich so und dem Ganzen noch diese sonderbare ironische Note verleihen. Neun Jahre hatte ich mich mental darauf vorbereitet, damit ich ja keinen Rückzieher machen würde, wenn der Tag da war. Denn das was ich vorhatte, erlaubte es nicht, vorher vielleicht noch in Ruhe mit einer Tasse Tee drüber nachzudenken, nein. Es musste schnell, entschlossen und diskret gehandelt werden. Unauffällig. Er zieht seine Hose aus, schenkt sich ein Glas Rotwein ein und telefoniert. Dann setzt er sich auf den Sessel und lacht. Wie ich dieses Lachen hasste. Dieses selbstgefällige, arrogante und niederträchtige Lachen. Ich habe es noch vor mir, als sei es gestern gewesen. Er hatte etwas zugenommen, der gute Herr. Immerhin das. Denn abgesehen davon sah er immer noch ekelhaft perfekt aus, vor allem für sein Alter. Seine dunklen Haare hatte er leicht nach hinten gekämmt.9 Jahre war es nun schon her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe. War er überhaupt gealtert? Durch die Distanz sah er aus wie damals. Und jetzt hatte er keine Ahnung, dass ich hier vor seinem Haus in aller Ruhe in meinem Audi A7 saß und ihn schön beobachtete. Da saß er nun, in diesen perfekt gebügelten Unterhosen , hellblauem Hemd und Krawatte und trank seinen Rotwein, während ich ihn von außen sorgenfrei und ungestört beobachten konnte. Natürlich hätte ich ihn auch vorher irgendwie aufsuchen können, wenn ich gewollt hätte. Aber ich wollte das Schicksal entscheiden lassen, ob wir uns nochmal begegnen und ob es zu diesem einzigartigen Wunder kommen sollte oder nicht.Nun ja, heute hatte das Schicksal entschieden. Wie heißt es so schön? Man sieht sich immer zwei Mal im Leben.Als ich ihn vorhin sah, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Wie gesagt, ich wusste ja, dass ich ihn eines Tages wieder sehen würde. Aber das war von allen Orten wirklich der letzte gewesen, an dem ich ihn erwartet habe. Deshalb musste ich eben unglaublich schnell und spontan umplanen. Es war vorhin wirklich nicht leicht gewesen, das alles kurzerhand so einzufädeln. Vor dem Haus stand sein schwarzer BMW. Er fuhr schon immer gerne BMW. Ich schaue mich um, sehe aber niemanden. Aber in dieser stockschwarzen Dunkelheit konnte man ohnehin niemanden erkennen. Sogar durch das Auto hindurch höre ich noch das wilde Meeresrauschen. Er telefoniert immer noch. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen. Gleich gibt es kein Zurück mehr. Im Radio läuft irgendein Schlagerwahnsinn. Welch Ironie. Ich wechsle den Sender. Klassik. Na wenn das dem Ganzen nicht mal noch eine theatralische Note gibt. Beinahe komme ich in den Genuss von Mordstimmung. Obwohl ich aufgeregt bin, bin ich mir sicher. Ich bin es so lange in meinem Kopf durchgegangen, es ist in meinem Kopf quasi schon passiert. Ich muss es nur noch in die äußere Realität umsetzen. Er legt auf. Jetzt kann es sich nur noch um Stunden handeln. Das Haus muss dunkel sein und er muss schlafen. Sonst ist das Ganze ja witzlos und außerdem viel zu riskant für mich, wenn jeder von Außen rein schauen kann. Das darf nicht passieren. Mein Handy vibriert. Anton. Was will er denn jetzt? Ich öffne die Nachricht nicht denn ich habe jetzt wirklich keinen Kopf dafür. Später. Ich bin wahnsinnig nervös. Ich sehe auf die Uhr im Auto, 23: 42 Uhr. Gegen 0:20 Uhr macht er endlich das Licht aus und begibt sich auf den Weg nach oben, wo offensichtlich das Schlafzimmer ist. Ich warte noch einmal eine gute halbe Stunde. Das Haus bleibt dunkel. Ich ziehe meine Handschuhe an, öffne das Handschuhfach und nehme das Messer heraus, stecke es in die Jackentasche. Ich werfe einen letzten Blick in den Rückspiegel, schaue um mich, sehe keinen und öffne die Fahrertür meines schwarzen Audi A7. Der Wind ist wahnsinnig laut, so dass ich das Gefühl habe, man würde mich nicht mal schreien hören, wenn ich hier direkt auf der Stelle los schreie. Perfekte Umstände für mein Vorhaben. Ich bewege mich auf das Gartentor zu und öffne es mit einem leichten Quietschen. Dann laufe ich um das Haus herum. Der Sturm tobt und ich gehe Schritt für Schritt weiter, bis ich im Garten angekommen bin. Wirklich schönes Häuschen. Ich schaue hoch auf das Reetdach. Ich atme einmal tief ein und aus, fasse in meine Jackentasche und mit der anderen Hand an die Schiebetür. Ich wusste es. Er ist genauso chaotisch wie damals. Ich ziehe die Schiebetür auf.
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